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Sonntag, 29. November 2009

Dokumentation Projekt 1x5, Oktober, November

30.11.2009, abends, Zürich

27.11.2009, abends, Zürich

26.11.2009, abends, Zürich
24.11.2009, abends, Zürich

18.11.2009, abends, Zürich

18.11.2009,morgens, Zürich

17.11.2009, abends, Zürich

16.11.2009, abends, Lausanne

9.11.2009, abends, Zürich

5.11.2009, abends, Zürich

5.11.2009, morgens, Zürich

30.10.2009, morgens, Zürich

29.10.2009, abends, Zürich

29.10., morgens, Zürich

28.10.2009, abends, Zürich

26.10.2009, abend, Zürich

Projekt 1x5

In Zürich sind mir die Gratiszeitungen aufgefallen, die es hier nahezu an jeder Tramhaltestelle und an jedem Bahnhof zu haben gibt. Die Motive meiner Zeichnungen stammen aus dem städtischen Raum und dem Medium Zeitung. Indem ich seit September mehrmals die Woche eine eigene Zeitungsbeilage für die Gratiszeitungen erstelle, speise ich meine Zeichnungen in veränderter Form wieder in den urbanen Kontext ein. Gleichzeitig wird in der Zeitung ein neuer Bild-Raum eröffne. Jeweils fünf zufällige Leser einer Zeitungsausgabe, die in einer Auflage von mehreren Tausend erscheint, erhalten ein Original in Form einer Monotypie.

Beschreibung meiner Arbeitsweise

Mich interessieren Dinge, Menschen und Ereignisse in ihrer Besonderheit. Ich suche nach ihnen auf Flohmärkten, in Zeitungen, im Supermarkt, auf der Straße- eigentlich ständig und egal an welchem Ort. In einem ersten Schritt des Filterns mache ich Fotos, schneide Bilder aus Zeitungen heraus, fertige unterwegs erste Skizzen an. Was für meine Arbeit eine wichtige Rolle spielt, ist ein Gefühl des "Dazwischen-Seins". Meine Vorliebe für Motive von Flohmärkten hängt mit einer Faszination für Orte zusammen, die sich in einem "Dazwischen" befinden: die Dinge, die auf dem Flohmarkt gekauft, verkauft beieinander stehen und liegen, gehören keinem bestimmten Ort mehr an, sie befinden sich in einem Zwischen-Stadium- und dieses haftet ihnen an. Vielleicht haben wir das gemeinsam. Es sind allerdings nicht nur die Dinge vom Flohmarkt, die mich ansprechen und die ich liebe zu zeichnen. Es sind auch Dinge, die ich nicht verstehe, obwohl sie ihren unveränderlichen, selbstverständlichen und trotzdem oder gerade deswegen fragwürdigen Platz in ihrer Welt haben- wie beispielsweise der Einkaufswagen oder der Jägerzaun- dieses Nicht- Verstehen rührt vielleicht von der alltäglichen Erfahrung, dass alle Dinge und Ereignisse verschieden erklärt, benannt und gedeutet werden können. Was mich darüber hinaus interessiert und sich in meinem Archiv auch wiederfindet, sind politische Ereignisse.
Dieses Bildmaterial wird in meinem Archiv gesammelt. Indem die Bilder oder Texte in diesem Archiv aufeinander treffen, gehen sie neue Verbindungen ein, erzählen neue Geschichten, die keinen Anfang und kein Ende haben.
In einem nächsten Schritt verwende ich das Material des Archivs als Vorlage, Anregung oder Grundlage für meine Zeichnungen. Die Dinge zu zeichnen ist für mich wichtig, um sie erleben zu können und um ihre Besonderheit herausfiltern zu können. Beim Zeichnen verfolge ich verschiedene Strategien, um an Bilder zu gelangen. Die erste ist das Abtasten, Erforschen des Gegenstandes. Es ist wie die Wiedergabe dessen, was ich sehe, in eigenen Worten, in meiner eigenen Bildsprache. In einem weiteren Schritt nehme ich das "genau" Abgezeichnete und erforsche es in einem weiteren Schritt, indem ich entweder ein Detail herausgreife, die Dinge in ein anderes Verhältnis zum Raum setze, frei im Raum als Miniatur schwebend zeichne oder Lücken lasse. Diese Zeichnungen erscheinen oft aus der Erinnerung heraus und bilden eine Art "Abdruck" der Zeichnungen und somit einen weiteren Schritt des Filterns bzw. spiegeln meinen Blick und meinen Versuch die Dinge zu begreifen wider. Die Arbeiten stehen zwar für sich, doch interessiert es mich auch, sie im Zusammenspiel an der Wand zu erleben. Verschiedene Fragmente aus unterschiedlichen Kontexten werden wertfrei nebeneinander gestellt und treten in Beziehung zueinander. Sie stellen ein neues, eigenes Bezugssystem her, einen neuen Ort.
Das Projekt 1x5 stellt für mich die Möglichkeit dar durch meine Zeichnungen, Erlebtes und Dinge in transformierter Form wieder in den urbanen Raum und in das Medium Zeitung einzuspeisen.